Das Bobbejaanland liegt in Lichtaart in Belgien, nahe der holländischen und der deutschen Grenze. Das Bobbejaanland will ein Familienpark sein und so sind seine zahlreichen Attraktionen, meist bereits ab 1,10 m nutzbar. Insofern passt die Ausrichtung des Bobbejaanland ziemlich gut. Gleich nachdem man den Eingang betreten hat, erwartet die Besucher allerdings gleich der erste grosse Minuspunkt, denn am Eingang kann man nicht wie gewohnt die Parkmaskottchen fotografieren, sondern die Fotografen lauern einem regelrecht auf und werden sogar richtig unfreundlich, wenn man selber Fotos machen will. Sie drängen die Besucher weg, die Fotoapparate in Händen halten und die Maskottchen werden einfach angewiesen, sich wegzudrehen! Wir finden so ein Verhalten nicht akzeptabel. Ausserdem ist es kontraproduktiv. Wer kauft schon ein überteuertes Foto, das einem auf diese unfreundliche Art quasi aufgedrängt wird. In Punkto Sauberkeit lässt das Bobbejaan ebenfalls zu wünschen übrig. Die Parkanlagen an sich sind zwar sauber, doch die sanitären Anlagen haben bei uns einen mehr als negativen Eindruck hinterlassen, denn sie sind schon kurz nach Parköffnung verschmutzt und in Sachen Hygiene indiskutabel. Zu den Essenszeiten herrscht rund um die Imbissbuden das totale Chaos: Überfüllte Abfalleimer, überall auf den Tischen und am Boden verschüttete Getränke und Pommes-Reste und auch am Ausgabeschalter sind die Theken mit einer Mischung aus Pommes, Majo und Ketchup “dekoriert”, was leider genauso für die Hände der Arbeiter gilt. Ausserdem sollte man unbedingt beachten, dass die Belgier später zu Mittag essen. Um 12 Uhr ist sicher eine gute Zeit, denn nachher steht man überall bis weit in den Nachmittag an, um was zu essen zu kriegen, denn die Organisation ist schwach und auch Sitzplätze sind dann rar. Das Essen ist zudem teuer und genau wie in den holländischen Freizeitparks entspricht es nicht unserem Geschmack. Die Auswahl der Speisen ist relativ beschränkt, wer aber Pommes liebt, der kriegt sie überall und in reichlicher Menge. Die Eintrittspreise sind noch vertretbar, doch die Parkplatz-Gebühr ist mit 7 Euro eindeutig zu teuer. Was die Vielfältigkeit der Attraktionen betrifft, so gibt es im Bobbejaanland wirklich viel zu erleben und die meisten Attraktionen kann man mit der ganzen Familie geniessen. Im Park gibt es einen schönen See und gepflegte Grünflächen zum Relaxen. Bei vielen Attraktionen wurde zumindest der Eingangsbereich schön thematisiert, es bleibt aber noch jede Menge Raum für Verbesserungen in Sachen Theming. Die Achterbahn Typhoon z. B. und der Speedy Bob sind nur aufgestellte Gerüste. Die Raftinganlage El Rio hat zwar eine recht ansprechende Kulisse, doch funktioniert die Vorrichtung mit der Abfahrt schon länger nicht mehr und auch sonst sehen einige der Bahnen so aus als könnten sie einen “neuen Anstrich” gebrauchen. Positiv: Für Kinder gibt es eine extra eingerichtete Halle, das “Kinderland”, wo es alles gibt was das Kinderherz begehrt. Sogar einen Babypalast (Spielplatz für 0-3-Jährige) Fazit: Das Bobbejaanland ist ein Familienpark der für alle Altersklassen etwas zu bieten hat. Ein Parkbesuch lohnt sich unserer Meinung nach in jedem Fall, auch wenn es in Sachen “Gastronomie” und “sanitäre Einrichtungen” zwei dicke Minuspunkte gibt. Auf seiner relativ kleinen Fläche bietet das Bobbejaanland eine wirklich große Menge an Attraktionen, welche zum Teil wirklich aussergewöhnlich und in ihrer Art einzigartig in Europa sind. Das Bobbejaanland ist ein Park für den man in der Hauptsaison zumindest zwei Tage einkalkulieren sollte, denn ansonsten schafft man es tatsächlich nur mit Mühe wirklich alles gesehen zu haben.